Donnerstag, 19. August 2010

Zwischen Leben & Tod

"Das Kind ist längst erwachsen und versteckt sich doch im Mann. Es läuft die Treppe ständig hoch und kommt nicht oben an. Jede Stufe ist der nächste Wunsch der in Erfüllung geht. Oh, das Kind stellt fest, das ist nicht schön und schmaler wird der Weg."

Ich wusste, dass du von mir gehst, doch wenn man nun die Gewissheit hat, dass es nur noch wenige Monate dauert - nicht mal mehr Jahre bis du weg bist, dann bricht alles in einem zusammen.

"Bist am Ende der Krankheit erlegen in friedlich, erlösendem, schmerzlosen Schlaf. 'Man kann doch nicht alles haben im Leben' hast du oft gesagt & ich hab laut gelacht. Doch glaub' mir - Ich habe nachgedacht!"

Ich kann es nicht begreifen. Ich will es auch garnicht. Ich will dein kleines Mädchen bleiben, was du so liebst, die du in den Arm genommen hast, wenn ich wieder 'mal ganz tief gefallen bin, als ich Liebeskummer hatte. Auch an Opa's Grab mich unterstützt hast das zu verarbeiten und selbst als mein Lieblingsbruder, dein Sohn, in eine andere Stadt gegangen ist. Du warst da.
Ich will meinen Papa behalten, den Mann, mit dem ich reden konnte, der mich versuchte zu verstehen, mir alles gab. Du bist doch lange genug "Mama und Papa" gleichzeitig gewesen. Der Einzige.

Ich will dich nur noch einmal in den Arm nehmen, und sagen, dass ich dich liebe, über alles & du immer in meinem Herzen sein wirst. Und das will ich verdammt nochmal nicht erst an deinem Grab, da wo Zahlen und Buchstaben auf einem Stein stehen, trauernde Menschen sind, Blumen und Erde gestreut wird.

Du darfst nicht sterben. :'(  

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